Reisebericht des Vorstandes über die Reise nach Tansania

Der neue Vorstand des Vereins ist seit einem Jahr im Amt. Um sich über die bisherige Arbeit des Vereins ein umfassendes Bild zu machen, haben sich die Vorstandsmitglieder dazu entschlossen direkt nach Tansania zu fahren, um sich direkt vor Ort zu informieren. Über die gemachten Erfahrungen während der Reise vom 27. Juli bis zum 04.08.2023 entstand der folgende Reisebericht.

Tag 1: Ankunft in Tansania
Nach 28 Stunden Flug, mit 2 Zwischenlandungen und unzähligen Sicherheitskontrollen sowie zwischenzeitlichem Gepäckverlust, landen wir übermüdet am Flughafen Kilimandscharo. Eine öffentliche Wasserstelle für die Dorfbewohner ohne Wasseranschluss war direkt vor unserem Hotel.

Tag 2: Fahrt nach Singida
Ausgeschlafen fahren wir den “African-Highway Cairo-Capetown”, mit diversen Stopps für querende Kuh- und Ziegenherden, über Arusha nach Singida. Hier empfängt uns ein traumhafter Sonnenuntergang.

Tag 3: Im Upendo-Wohnheim (Singida)
Bei einem beeindruckenden Kinder-Gottesdienst durften wir uns der Kirchengemeinde vorstellen. Anschließend gab es einen herzlichen Empfang von unseren Straßenkindern im Upendo-Wohnheim (Singida). Mit Stolz werden uns die Zimmer, Werkstätten und die eigenen “Erzeugnisse” gezeigt.
Unsere Gastgeschenke (Bälle, Springseile, u.a.) kamen gleich zum Einsatz.

Tag 4: Besuch von SabaSaba
Bei SabaSaba besichtigen wir diverse Berufsvorbereitungskurse. Die von uns zusammen mit der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung finanzierten Gebäude sind in einem guten Zustand. Besonders beeindruckend war die von uns finanzierte Friseurschulung und die Ausbildung für blinde Jugendliche.

Am Nachmittag informiert uns Bruno Polli (unserem Streetworker) über seine erfolgreiche Arbeit und Jobvermittlung.

Tag 5: Fahrt nach Iambi
Nach dem Gespräch mit Teddy, die im Herbst ihr Studium in Ernährungswissenschaften abschließt, fahren wir (ca. 150 km) zur Secondary School nach Iambi. Nach Besichtigung der Klassen und Gesprächen mit dem Direktor, erklärt uns Twahir, für den wir die Unterbringung und das Schulgeld übernommen haben, seine Zukunftspläne (Pilotenausbildung).

Danach besichtigten wir den Kindergarten in der Nähe. Der Pfarrer zeigte uns den Regenwassersammler sowie Tische und Stühle, die wir gespendet haben.

Tag 6: Besichtigung Gesundheitszentrum
Besichtigung eines ländlichen Gesundheitszentrums. Hier werden insbes. Schwangere und junge Mütter betreut und über Vorsorge und Verhütung aufgeklärt. Danach besichtigen wir eine Secondary Gouverment school und sprechen über das spezielle “Mädchenprojekt”. Mit dem Neubau eines Wohnhauses sollten künftig die täglich bis zu 5-stündigen Schulwege vermieden werden.

An Nachmittag besichtigten wir eine Schule für taube Kinder, die uns mit Ihrer Lernbereitschaft und Lebensfreude besonders beeindruckten.

Tag 7: Ausbildung und Gespräch mit Bürgermeisterin
Im VETA-Ausbildungszentrum erhalten Jugendliche die Grundlagen für eine Erwerbstätigkeit im Büro oder Handwerk (Maurer, Schlosser, Elektriker etc.). Hier wäre eine Kooperation mit der Handwerkskammer möglich.

Im Abendgespräch mit der Bürgermeisterin und Ihrer Delegation, aus Sozial- und Wirtschaftsexperten sowie Parteirepräsentanten, wurde unser soziales Engagement sehr gelobt und der Wunsch nach einer Intensivierung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit (Städte- und Unternehmenspartnerschaften) zum Ausdruck gebracht.

Tag 8: Abschied von Tansania
Den Abschluss unsere Informationsreise bildete eine fröhliche “Farewell Home Party” mit den Kindern im Upendo-Heim. Alle Teilnehmer waren von den interessanten Eindrücken begeistert und bekräftigten den Wunsch nach einer weiterhin erfolgreichen Zusammenarbeit.

Als Halbwaise in Tansania studieren?

Teddy Mubungo auf dem Weg zur Universität.

Auch Halbwaisen wie Teddy Mubungo können in Tansania studieren – wenn sie das seltene Glück haben, unterstützt zu werden.

Die Hürden in Tansania überhaupt ein Studium aufnehmen zu können sind sehr hoch. Voraussetzung ist ein sehr guter Abschluss an der Sekundarschule, um die Qualifikation für ein Studium zu erreichen. Weniger als
4 % der Schüler schreiben sich an Einrichtungen höherer Bildung (Universitäten und vgl.) ein.

Bevor sich die Studium-Interessenten um einen Studienplatz bewerben können, müssen die finanziellen Mittel für Semestergebühren, Unterbringung, Verpflegung, PC, Bücher etc. vorhanden sein. Im Vergleich zu Deutschland sind diese Kosten mit umgerechnet ca. 2.000 bis 2.500 €/Jahr noch überschaubar –nur leider für die meisten Tansanier nicht umsetzbar. Im Studienjahr 2015/2016 waren daher in Tansania lediglich ca. 157.000 Studierende eingeschrieben (davon 2/3 männlich und 1/3 weiblich). 145.000 junge Tansanier waren auf dem Weg zum Bachelor und über 10.000 strebten einen Mastertitel an.

Die heute 23jährigeTeddy Mubungo wurde bereits als kleines Kind Halbwaise und musste darüber hinaus ihre kranke Mutter pflegen. Ihr Glück war es, dass unser gemeinnützige Verein Straßenkinder Tansania e.V. in ihrem Heimatort Iambi (Zentraltansania) einen Kindergarten für hilfsbedürftige Kinder unterstützt und so ein Kontakt hergestellt wurde.

Bereits in der 7-jährigen Grundschule hat sie sehr gute Leistungen gezeigt und durfte mit unserer finanziellen Unterstützung die Sekundarschulstufen besuchen. Auch in diesen weiterführenden Schulen hat sie mit Begabung, Fleiß und Ehrgeiz außergewöhnlich gute Leistungen erbracht und sich für ein Studium an einer Universität qualifiziert.

Teddy hat sich erfolgreich für einen Studienplatz an der Sokoine University of Agriclture in Morogoro beworben und studiert dort seit Oktober 2020 Ernährungswissenschaften. Davor hat sie auf Eigeninitiative einen Computerkurs belegt, um im Studium effizient arbeiten zu können. Das Studium wird ca. 3 Jahre dauern.

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums hat Teddy beste Aussichten einen Beruf z.B. in der Ernährungs-, Lebensmittel- oder Gesundheitsbranche zu übernehmen, ein gutes sicheres Einkommen zu erhalten und für die tansanische Volkswirtschaft, z.B. im Gesundheitswesen, aktiv weiterzuentwickeln.

Der Mitgründer und 1. Vorsitzende des Vereins Straßenkinder Tansania e.V., Heidulf Masztalerz, berichtet: „Unserem Verein Straßenkinder Tansania e.V. ist neben der Versorgung und Schulbildung von elternlosen Kindern auch ein erfolgversprechender Übergang in ein selbstbestimmtes Leben im Erwachsenenalter wichtig. Daher finanzieren wir den jungen Erwachsenen aus den Mitgliedsbeiträgen und Spenden auch Berufsausbildungen wie z.B. zum/zur Elektriker/in, Schneider/in, Schlosser/in oder Friseur/in. Darüber hinaus werden Starthilfen, wie z.B. Nähmaschine und Stoffe etc., zur Verfügung gestellt um eine Grundlage für die Ausübung eines handwerklichen Berufes zu geben. Und besonders guten und ehrgeizigen Schülern wie Teddy finanzieren wir auch gern den Besuch weiterführender Schulen und ein Studium mit einem Bachelor-Abschluss. Übrigens unterstützen wir den älteren Bruder von Teddy auch schon seit Jahren – er steht kurz dem Erreichen des Bachelors in Medizin. Und darauf sind wir auch sehr stolz.“

Sie wollen mehr über den Verein Straßenkinder Tansania e.V. erfahren oder unsere Arbeit unterstützen? Kontaktieren Sie gerne unseren 1. Vorsitzenden oder laden Sie sich einen Mitgliedsantrag hier herunter: https://strassenkinder-tansania.info/helfen-sie-2/

Autoren: Alena und Detlef Fehrmann

Neujahrsfeier im Upendo Heim in Singida/Tansania

Vermutlich werden Sie jetzt erstaunt über diesen Bericht der Neujahrsfeier im Upendo Heim sein. Zum Beginn der Sommerferien sicherlich auch nicht zu Unrecht. Aber wir wollen Ihnen diesen Bericht nicht vorenthalten.
Der Bericht wurde uns erst jetzt von unseren Unterstützern in Singida zugeleitet.

Das Upendo Heim für elternlose Straßen- und Waisenkinder in Singida/Tansania führte eine Neujahrsfeier für die Kinder, Eltern/Erziehungsberechtigten und Mitarbeiter am ersten Tag des neuen Jahres durch.

Es war ein toller Tag und die Kinder waren so glücklich. Die Kinder führten in der Werkstatt und im Garten verschiedene Aktivitäten durch, darunter Mode, Tanz und Schaufensterarbeit.

Diejenigen Kinder, die in Wissenschaft, Disziplin, Hygiene und Sport besser abgeschnitten haben, wurden mit einem Preis belohnt.

Alle Kinder erhielten zu ihrer großen Freude kleine Geschenke. Auch einige Freunde aus der Stadt Singida wurden zur Feier eingeladen, darunter Massai English Medium (Schule).

Heidulf Masztalerz

12.07.2021

Weihnachten 2020

Die Straßenkinder Tansania sagen Danke und wünschen Fröhe Weihnachten.

Alle Jahre wieder freuen wir uns über die ganz besondere Zeit im Ablauf des Jahres, die Adventszeit.  Freuen uns auf das Weihnachtsessen, auf das Feiern, auf Geschenke.

Doch schwingt sicher auch Nachdenklichkeit im Zeichen der Corona–Pandemie mit. Veränderungen zeichnen sich ab, die nicht zur Verbesserung in unserem Lebensablauf führen werden.

Umso mehr freuen wir uns auf die geruhsamen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr.

In einer turbulenten Zeit wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest sowie alles Gute und Zufriedenheit für das vor uns liegende neue Jahr 2021.

Mit vorweihnachtlichen Grüßen

Heidulf Masztalerz, Vorsitzender Straßenkinder-Tansania e.V.

Fotoausstellung „Wir sind hier, und dies ist unser Leben.“

Update:
Die Samtgemeinde Gellersen hat die für den 18. und 19.04.2020 geplante Durchführung der Messe Gellersen im Zusammenwirken mit dem Landkreis und der Stadt Lüneburg aufgrund der Lage mit dem Corona-Virus abgesagt. Damit entfallen auch unsere Aktivitäten zum Aufbau eines Messestandes und die Einrichtung der Fotoausstellung.

Im Rahmen der Wirtschaftsmesse
in der Gellersenhalle in Reppenstedt vom 18. – 19. April 2020 haben wir eine Fotoausstellung über das Leben der Straßenkinder in Tansania und über unsere Arbeit vor Ort organisiert. Sie sind herzlich dazu eingeladen, sich über unsere Arbeit ein Bild zu machen und mit uns ins Gespräch zu kommen.

Sie finden uns an den Messetagen täglich von 11 – 17 Uhr an unserem Messestand.