Folgen der Klimaerwärmung in Tansania mit Fördergeldern mildern

Die Auswirkungen der weltweiten Klimaerwärmung sind auf dem afrikanischen Kontinent noch gravierender als bei uns in Europa. Nach einem Bericht der Weltbank werden die Klimaveränderungen in Ostafrika zu verringerten Regenfällen einerseits und aufgrund des steigenden Meeresspiegels zu heftigeren Fluten in den Küstenregionen andererseits führen.

Die noch geringeren Regenfälle werden insbesondere in Zentral-Tansania in den nächsten Jahrzehnten zu erheblichen Wanderbewegungen führen. Die Menschen müssen mit ihrem Vieh für eine sichere Versorgung zum Beispiel in die Nähe des Viktoriasees umsiedeln. In der Folge wird ein Teufelskreis aus Überbevölkerung in den fruchtbareren Gebieten und eine weitere Austrocknung der bisher schon dünn besiedelten Gebiete in Gang gesetzt.

Auch um diesen Trend entgegenzuwirken, hat Deutschland mit Tansania ein Abkommen über die Förderung der Biodiversität abgeschlossen. Das afrikanische Land erhält 45 Mio. €, unter anderem zur Verbesserung der nachhaltigen Wasserversorgung in den gefährdeten Gebieten.

Darüber hinaus hat die Europäische Union mit den afrikanischen Staaten ein Investitionspaket für die Förderung der Infrastruktur auf dem schwarzen Kontinent über 150 Milliarden € vereinbart. Zum Beispiel Projekte zur nachhaltigen Stromgewinnung und -verteilung oder zur Herstellung von grünem Wasserstoff erhalten damit die notwendigen Anschubfinanzierungen. Auf längere Sicht wirken diese Maßnahmen sich nicht nur klimaschonend in Afrika aus, sondern zahlen auch auf die weltweite Eindämmung der Klimaerwärmung ein.

Ziegengehege im Upendo Heim

Auch unser Verein unterstützt seit Jahren Maßnahmen zur Regenwassergewinnung in unserem Fördergebiet in Singida in Zentral-Tansania. Das Wohnheim Upendo für Straßenkinder profitiert von dem in Tanks aufgefangenen Regenwasser. Sie nutzen es unter anderem zur Versorgung der Kühe, Ziegen und Hühner.

Im letzten Jahr wurde das Projekt „Gaskocher“ für Upendo realisiert. Das tägliche Kochen mit Gas statt mit Holz verhindert, dass weiterhin Bäume im Umfeld des Wohnheimes gefällt werden. Bäume sind ein wichtiger Faktor, das Land auch in dieser eher trockenen Gegend für den Ackerbau fruchtbar zu halten.

Energieeffiziente Gaskocher für die Küche des Upendo Heims

Wir planen zurzeit auch die Bildungseinrichtung für behinderte junge Menschen in Singida, Sabasaba, mit einem Gaskocher auszustatten.

Sie wollen mehr über den Verein Straßenkinder Tansania e.V. erfahren oder unsere Arbeit unterstützen? Kontaktieren Sie gerne unseren 1. Vorsitzenden Heidulf Masztalerz oder gehen Sie auf unsere Homepage >>> https://strassenkinder-tansania.info

Detlef Fehrmann

Schatz- und Pressewart

Wasser

Zum Weltwassertag am 22. März 2019 machte das Bundesministerium für Umwelt, Na­turschutz und nukleare Sicherheit (BMU) auf seiner

Internetseite darauf aufmerksam, dass die Vereinten Nationen (UN) eine „Wasserdekade vom 22. März 2018 bis zum März 2028“ beschlossen hatten, die im Wesentlichen zwei Ziele verfolgt:

– Verbesserung der Wissensverbreitung zum Thema Wasser und Gewässerschutz, ein­schließlich Informationen zu wasserbezogenen Nachhaltigkeitszielen;

– Stärkung der Kommunikationsmaßnahmen zur Umsetzung der wasserbezogenen Zie­le.

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Kein Zweifel: Entwicklungshilfe ist notwendig

Sie muss aber bei den Menschen ankommen

Der Brite Angus Deaton erhielt den Nobelpreis für Wirtschaft 2015 für seine bahnbrechenden Arbeiten zu Ungleichheit, Armut, Konsum und Sozialpolitik. In seinen Veröffentlichungen kritisiert Deaton unter anderem die Entwicklungshilfe von Staaten an Staaten, weil sie die Regierung des Empfängerlandes unabhängig von den Wünschen der eigenen Bürger macht.

Deaton ist bei weitem nicht der einzige, der sich am Streit um das Für und Wider der staatlichen Entwicklungshilfe beteiligt. Für alle Positionen gibt es Befürworter und Gegner. Alle stimmen aber darin überein, dass Entwicklungshilfe die Situation der Menschen in den Empfängerländern verbessern muss.

Der Verein „Straßenkinder Tansania e.V.“ möchte sein Engagement nicht nur als humanitäre Hilfe sondern auch als Entwicklungshilfe verstanden wissen. Die Sicherung der Grundbedürfnisse von ehemaligen Straßenkindern wie Nahrung, ein Dach über dem Kopf und medizinische Versorgung ist natürlich humanitäre Hilfe.

Die Finanzierung der Schulausbildung dieser Kinder und der Berufsausbildung nach dem Ende der Schulzeit aber ist Entwicklungshilfe, die direkt den Menschen zugutekommt und nicht über oft intransparente und ineffektive staatliche Verteilungsstellen laufen muss. Dasselbe gilt für die Investitionen in Anlagen zum Sammeln von Regenwasser, die der Verein zusammen mit der Niedersächsischen Bingostiftung für Umwelt und Entwicklungszusammenarbeit hat bauen lassen, und die Finanzierung von Saatgut durch den Verein.

Die Nutzung des Wassers, das in den beiden kurzen Regenzeiten von Zentral-Tansania aufgefangen wird, in Trockenperioden ist auch ein Beitrag zur Schonung von Ressourcen, stärkt das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und ist damit Entwicklungshilfe, die direkt bei den Menschen ankommt. „Deshalb hat der Verein diesen Teil seiner Arbeit kürzlich auch in der vom Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V. organisierten Ausstellung „Vor Ort für globale Gerechtigkeit“ vorgestellt“ erläutert Heidulf Masztalerz, der Vorsitzende des Vereins.

Die Kinder des Heims für ehemalige Straßenkinder in Kititimo (Tansania) bauen mit dem Saatgut, das der Verein mit Spenden finanziert, auf den umliegenden Flächen Mais, Hirse und Gemüse an. Diese Hilfe zur Selbsthilfe vermittelt wichtige Erfahrungen; denn in Tansania leben rund 80 Prozent der Bevölkerung von der Landwirtschaft.

Der Verein wird auch in Zukunft beide Ziele verfolgen, humanitäre Hilfe und direkte Entwicklungshilfe.