20 Jahre erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit mit dem Handwerk

Vor 20 Jahren reiste der damalige Vizepräsident Heidulf Masztalerz erstmals nach Tansania, um vor Ort Unterstützungsmöglichkeiten für die Handwerkskammer zu prüfen.

Aus dieser ersten Begegnung mit den Problemen der Menschen in Ostafrika entstand der gemeinnützige Verein “Straßenkinder Tansania”, der seitdem von der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade unterstützt wird. Bei vielen Veranstaltungen der Handwerkskammer werden regelmäßig Spenden für die Schul- und Berufsausbildung der bedürftigen Kinder gesammelt. Im Rahmen der letzten Vollversammlung konnten sich insbesondere die neu gewählten Mitglieder an einem Infostand über die Ergebnisse der 20-jährigen Unterstützung informieren. In persönlichen Gesprächen wurden die erzielten Erfolge, aber auch die Möglichkeiten einer intensiveren Zusammenarbeit im Rahmen eines Wissenstransfers erörtert. Bei der anschließenden Spendensammlung kam wieder ein beachtlicher Betrag zusammen.

Berni Wiemann (Bild mitte), Schatzmeister des Vereins Straßenkinder Tansania e.V. erhält von Vizepräsident Lutz Scholz (links) und Kammerpräsident Detlef Bade die Spende der Mitglieder der Vollversammlung überreicht. Foto: Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade

“Als ehemaliges Kammermitglied habe ich mich sehr über die Einladung gefreut. Dass aber das Spendenkörbchen mit über 630,- € gefüllt wurde, ist ein besonderes Weihnachtsgeschenk”, resümierte Berni Wiemann als Schatzmeister des Vereins “Straßenkinder Tansania e.V.”. Mit den verteilten Flyern wollen einige Handwerkskammer-Mitglieder ihre Mitarbeiter, Kollegen und auch ihre Kunden für die Ausbildungsförderung bedürftiger Kinder begeistern.

Weitere Informationen über unsere Arbeit: www.strassenkinder-tansania.info 

Verein Straßenkinder Tansania feiert 20-jähriges Engagement

Besuch afrikanischer Freunde vertieft Partnerschaft

Knapp 7.000 Kilometer unterwegs. Davon 18 Stunden per Flugzeug. Doch für Afesso Ogenga und Violet Shaku war es eine Herzensangelegenheit, diese lange Anreise aus Singida in Tansania nach Lüneburg auf sich zu nehmen. Anlass war das 20-jährige Engagement des Vereins Straßenkinder Tansania e. V. in dem ostafrikanischen Land. Seit zwei Jahrzehnten setzt sich der Verein dort ehrenamtlich erfolgreich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von elternlosen Straßen- und Waisenkindern ein. Durch den Aufbau und Betrieb beziehungsweise die finanzielle Unterstützung von zwei Wohnheimen – Kititimo bis Ende 2016, danach bis jetzt Upendo – haben seitdem Dutzende Mädchen und Jungen eine ausreichende Ernährung, medizinische Versorgung sowie Schutz vor Gewalt und Ausbeutung erhalten. Zusätzlich stellen weitere Projekte eine den Wünschen und Können der Heranwachsenden entsprechende Schul- und Berufsausbildung samt Perspektive für eine selbstbestimmte Zukunft sicher. Afesso Ogenga leitet das Upendo-Wohnheim, Violet Shaku ist die Projektleiterin. Beide waren das erste Mal in Deutschland.

Für sie war der mehrtägige Aufenthalt mit dem von den Vorstandsmitgliedern Detlef Fehrmann, Berni Wiemann, Marianne Noack und Udo Kaethner organisierten Programm „ein besonderes Erlebnis“. Die Herzlichkeit und Offenheit ihrer jeweiligen Gastgeber beeindruckten sie. Dazu gehörten gleich am ersten Tag der Empfang der Stadt Lüneburg sowie die Besuche in der Jungen-Wohngruppe in Scharnebeck des Kinderhauses Wittorf und des Technologiezentrums Lüneburg der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade (TZH). Im TZH erhielten sie Einblicke über das Duale Berufsausbildungssystem. So konnten Afesso Ogenga und Violet Shaku unter Anleitung von Auszubildenden im Bereich Fahrzeuglackierer selbst mit Hilfe einer sogenannten VR-Brille und Sprühpistole eine imaginäre Autotür virtuell lackieren.

Mit den Schülern einer 12. Oberstufen-Klasse des Gymnasiums Oedeme kamen die afrikanischen Gäste besonders gut ins Gespräch.


Ein großer Höhepunkt stellte das abschließende Sommerfest im Gasthaus Kruse in Oerzen mit mehr als 50 Gästen dar. Darunter war auch der Ehrenvorsitzende Heidulf Masztalerz aus Südergellersen. Er hatte 2004 nach einem Besuch in Tansania das Hilfsengagement maßgeblich initiiert und 2007 den Verein Straßenkinder Tansania e. V. mitgegründet. Die Bürgermeisterin Anette Kammeier hat die Glückwünsche der Gemeinde Südergellersen/Heiligenthal überbracht.


Die Möglichkeit, viele Mitglieder und Förderer persönlich kennenzulernen und durch Gespräche die partnerschaftliche Verbundenheit und das gegenseitige Verständnis für die jeweiligen Bedürfnisse untereinander zum Wohle der Kinder weiter zu vertiefen, war ein großer Wunsch von Afesso Ogenga und Violet Shaku gewesen. Dafür und für die jahrelange Unterstützung bedankten sich die beiden an dem Abend herzlich. „Der Besuch hat dafür gesorgt, die Notwendigkeit der Hilfen noch besser zu verstehen“, freute sich Vorsitzender Detlef Fehrmann. „Das stärkt auch unsere Motivation für unser weiteres Engagement.“ Bei der Veranstaltung kamen spontan 1100 Euro an Spenden zusammen. Denn Gastwirt Dieter Kruse verzichtete auf die Einnahmen aus der erhobenen Kostenbeteiligung der Gäste für Getränke und Speisen zugunsten des Projektes. Darüber hinaus hat er die Gäste kostenfrei beherbergt.
Text: Marcel Baukloh/4B Medienverlag
Bilder: Detlef Fehrmann, Udo Kaethner und Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade

Sprungbrett für selbstbestimmtes Leben

Benefiz-Spendenaktion des Gasthauses Kruse in Oerzen zur Unterstützung des Vereins Straßenkinder Tansania und für die Jugendarbeit im FC HeidetalBenefiz-Spendenaktion des Gasthauses Kruse in Oerzen zur Unterstützung des Vereins Straßenkinder Tansania und für die Jugendarbeit im FC Heidetal.

Über die Unterstützung durch das Benefiz-Spendenfest des Gasthauses Kruse in Oerzen mit Inhaber Dieter Kruse (Mitte) freuen sich Detlef Fehrmann und Karina Westphal sowie Susanne Trümper und Maximilian Schwarz. Foto: bau

Bewegende Tage mit beeindruckenden Einblicken in erfolgreich umgesetzte Projekte erlebten Detlef Fehrmann (Vorsitzender), Karina Westphal (stellvertretende Vorsitzende) und Berni Wiemann (Kassenwart) vom Verein Straßenkinder Tansania vor Kurzem bei ihrer Reise in das ostafrikanische Land. Wie sehr die seit bald 20 Jahren andauernde Unterstützung durch den vom heutigen Ehrenvorsitzenden Heidulf Masztalerz 2004 ins Leben gerufenen Verein zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Straßen- und Waisenkindern in der Region Singida Früchte trägt, berichteten Detlef Fehrmann und Karina Westphal bei einem Benefiz-Spendenfest des Gasthauses Kruse in Oerzen.

Dazu hatten Inhaber Dieter Kruse, der auch Vereinsmitglied ist, und seine Tochter Kati bereits zum dritten Mal seit 2018 eingeladen. Mit dabei waren aber auch Aktive des FC Heidetal. Denn gesammelt wurde bei der Veranstaltung zudem für die Jugendarbeit im FCH. Am Endes des Festes kamen insgesamt stolze 2265 Euro zusammen. Darin enthalten waren auch Gelder aus den im Gasthaus dauerhaft aufgestellten Spendendosen für diese beiden Zwecke. „Es sind uns und unseren Gästen besondere Anliegen, die notleidenden Kinder in Tansania, aber auch den örtlichen Jugendfußball zu unterstützen“, sagte Dieter Kruse.

Entsprechend groß war die Freude und der Dank an die Wirtsleute und an die Spendenden bei den Verantwortlichen bei der nachträglichen symbolischen Scheckübergabe. „Wir haben acht Jugendmannschaften. Da fallen immer wieder Anschaffungen an, wofür wir die 565 Euro sehr gut nutzen können“, sagten FCH-Kassenwartin Susanne Trümper und Maximilian Schwarz, stellvertretender Jugendobmann.

Detlef Fehrmann freute sich nicht nur über die 1700-Euro-Spende, sondern auch über die gemeinschaftliche Veranstaltung. „Dadurch konnten wir auch viele junge Leute für den guten Zweck unseres Vereins begeistern. Das ist ein schönes Gefühl und besonders wertvoll für uns.“ Der Amelinghausener ist seit Ende vergangenen Jahres Vorsitzender des Vereins. Der konzentriert sich vor allem auf die Betreuung und Versorgung elternloser Straßen- und Waisenkinder im Upendo-Wohnheim und Schulbildung. „Nach dem Schulabschluss wird den jungen Erwachsenen eine Berufsausbildung oder ein Studium als Sprungbrett in ein selbstbestimmtes Leben finanziert“, erklärte Detlef Fehrmann. Er fügte an: „Es ist nach unserem Besuch vor Ort schön zu wissen, dass das gespendete Geld wirklich ankommt und zu 100 Prozent den Kindern hilft.“ Weitere Informationen zum Verein und zur Mitgliedschaft gibt es im Internet: www.strassenkinder-tansania.info

Autor und Foto: Marcel Baukloh, baukloh@4b-medienverlag.de

Vom Straßenkind zum stolzen KFZ-Mechaniker

Emmanuel Albert Eliyona ist ein 17jähriger Jugendlicher, der es mit Zielstrebigkeit und Engagement vom Straßenkind in Singida (Zentraltansania) zum ausgebildeten KFZ-Mechaniker geschafft hat. Mit diesem Berufsabschluss hat er die Chance, sich eine sichere Existenz aufzubauen und ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.

Das hat vor einem Jahr noch ganz anders ausgesehen: Aus schwierigsten Familienverhältnissen als Halbwaise von zuhause weggegangen, hat Emmanuel auf den Straßen von Singida gelebt.

Mit diesen Voraussetzungen ist ein langsames Abrutschen in die Kriminalität leider oft noch bittere Realität in Tansania.

Schon lange vor dem Beginn der Ausbildung ging der Junge zu einem Platz, an dem alte Autos repariert werden, schaute zu und versuchte, dazuzulernen.

Den Anstoß zu dem Wendepunkt im Leben von Emmanuel hat die Einrichtung und laufende Finanzierung des Streetworkers Bruno Pollie durch unseren Verein Straßenkinder Tansania e.V. gegeben. Herr Pollie hat den Ausbildungsplatz bei der staatlichen Ausbildungs-einrichtung besorgt, für die Unterbringung und Verpflegung gesorgt und mit dem Jungen und seiner Mutter vereinbart (und nachgehalten), dass Emmanuel an den Wochenenden wieder in seinem alten Zuhause wohnt.

Emmanuel Albert Eleyona hat seine Chance genutzt und sechs Monate gelernt, wie eine KFZ-Werkstatt organisiert ist, sicher arbeitet und wie Motoren oder elektrische Anlagen gewartet werden. Die Prüfungen hat er erfolgreich abgeschlossen.

Zum Erfolg dieser Maßnahme tragen auch sechs hilfsbereite Spenderinnen und Spender bei, die jeden Monat 30 € für die Finanzierung des Streetworkers überweisen und somit für die eine Hälfte des monatlichen Budgets sorgen. Die andere Hälfte decken die Beiträge unserer über 100 Mitglieder sowie regelmäßige oder einmalige Einzahlungen von vielen Spendern ab.

Für die vielfachen Unterstützungen unserer Mitglieder, Spenderinnen und Spender bedanken wir uns im Namen des Vorstandes des Vereins Straßenkinder Tansania e.V. sehr herzlich. Wir wünschen Ihnen und allen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Liebsten und beste Gesundheit.

Möchten auch Sie sich für notwendige Hilfen engagieren? Weitere Informationen erhalten Sie hier!

Heidulf Masztalerz (Erster Vorsitzender) und Detlef Fehrmann (Schatzwart)

Ein scheinbar ungewöhnlicher Ort, um die Arbeit mit Straßenkindern vorzustellen

Am 23. Und 24. April 2016 fand in der Gellersenhalle in Reppenstedt die Wirtschaftsmesse von Unternehmerinnen und Unternehmern aus der Samtgemeinde Gellersen statt. Der Verein „Straßenkinder Tansania e.V.“ war dort mit einem Stand vertreten.

Trotz teilweise katastrophalen Wetters war die Messe vor allem am Sonntag sehr gut besucht. „Wir verkaufen weder Waren noch Dienstleistungen. Und doch war die Entscheidung richtig, die Messe zu nutzen, um unsere Arbeit in Tansania in unserer Heimatgemeinde vorzustellen“, sagt Heidulf Masztalerz, Gründer und Vorsitzender des Vereins und Südergellerser Bürger.

Im Vorfeld hatte die Presse ausführlich über die Messe berichtet. „Ganz besonders gefreut haben wir uns über einen umfangreichen und sehr informativen Artikel zu unserer Arbeit in einer Zeitung, die im gesamten Landkreis Lüneburg verteilt wird“, erklärt Heidulf Masztalerz. „Sicher auch deswegen war das Interesse der Messebesucher an unserer Arbeit groß. So viele neue Mitglieder auf einmal wie an den Tagen vor und nach der Messe haben wir sehr selten gewinnen können.“

Der Ansatz des Vereins für die Arbeit in Tansania überzeugt: Jeder gespendete Cent kommt direkt bei den Straßenkindern an. Die humanitäre Hilfe, d.h. ausreichend Nahrung, medizinische Versorgung und ein Dach über dem Kopf, und individuelle Entwicklungshilfe in der Form von ‚Hilfe zur Selbsthilfe.

Finanzierung des Schulbesuchs und von Berufsausbildungen ergänzen sich als die zwei notwendigen Seiten einer Medaille und die Voraussetzung für eine sinnvolle und nachhaltige Arbeit.