Verein Straßenkinder Tansania e.V. mit neuer Führung

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des Vereins Straßenkinder Tansania hat der bisherige Vorsitzende und Gründer des Vereins, Heidulf Masztalerz, den Staffelstab nach 18 Jahren an Detlef Fehrmann aus Amelinghausen abgegeben. Neue Stellvertretende Vorsitzende ist Karina Westphal (Reppenstedt). Zum Schatzmeister wurde Berni Wiemann aus Reppenstedt gewählt.

Der Verein „Straßenkinder Tansania e.V.“ wurde 2004 mit dem Ziel gegründet, die Lebensbedingungen von Straßen- und Waisenkindern in der Region Singida, Tansania im östlichen Afrika, aktiv zu verbessern. Schwerpunkte der Vereinsarbeit sind der Ausbau der Wohnsituation und Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung im Upendo-Wohnheim, die Verbesserung der medizinischen Versorgung und der Besuch der allgemeinbildenden Schulen. Nach Abschluss der Schulbildung wird für alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Berufsausbildung oder ein Studium als Sprungbrett in ein selbstbestimmtes Leben finanziert.

Die Projekte werden durch die Mitgliedsbeiträge der über 100 Vereinsmitglieder und eingeworbene Spendengelder finanziert. Auch durch die Unterstützung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung sowie durch zahlreiche Organisationen aus dem Handwerk und Kirche konnten unter der Führung von Heidulf Masztalerz zahlreiche Projekte wie der Bau von Unterrichtsräumen, Regenwassersammelanlagen, die Finanzierung eines Kindergartens, die Vergabe von Stipendien und viele weitere durchgeführt werden.

Der neue Vorsitzende Detlef Fehrmann dankte Heidulf Masztalerz für den unermüdlichen Einsatz für die Straßenkinder in Tansania und sagte die Fortführung dieser so erfolgreichen Arbeit zu. Die Mitglieder des Vereins würdigten diese Arbeit mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden.

Weitere Informationen zum Verein und zur Mitgliedschaft finden Sie unter https://strassenkinder-tansania.info/unsere-arbeit/

Verein ermöglicht Berufsausbildungen von Waisenkindern

Im Upendo Wohnheim in Singida/Tansania werden zurzeit 43 elternlose Kinder und Jugendliche versorgt und betreut. Die Alternative wäre das Leben als Straßenkind ohne Chance auf regelmäßige Ernährung, saubere Kleidung oder Gesundheitsvorsorge. An eine Schul- oder Berufsausbildung wäre gar nicht zu denken.

Bevor die Jugendlichen das Wohnheim nach dem Schulabschluss als Erwachsene verlassen, erhalten Sie eine auf ihr Können und ihre Wünsche ausgerichtete Berufsausbildung. Damit schaffen sie sich eine Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben und tragen z.B. als Handwerker oder als Disponentin im Hafen zur Weiterentwicklung ihres Heimatlandes bei.

Neun von den 43 Kindern und Jugendlichen befinden sich in einer weiterführenden Ausbildung. Anders als in den meisten Fällen in Deutschland müssen für die Ausbildung auch in Handwerksberufen die Kosten von den Eltern übernommen werden. Ein Studium wird nur teilweise von staatlichen Institutionen gefördert. Für eine Ausbildung benötigen die Waisen daher unsere Hilfe.

Jazila Jumanne Mwenge ist im 2. Jahr des Studiums für Transportmanagement
Jazila Jumanne Mwenge ist im 2. Jahr des Studiums für Transportmanagement.
(Fotos: Afesso Ogenga)

Jazila Jumanne Mwenge ist 20 Jahre alt und studiert im zweiten Jahr Transportmanagement in Dar es Salam. Sie kam 2009 ins Upendo Wohnheim, weil ihre Mutter so krank war, dass sie nicht mehr für die Kinder sorgen konnte. Mit nur sieben Jahren lebte die Kleine auf der Straße.

Jazilas Leistungen in den weiterführenden Schulen waren so gut, dass sie als eine von sehr wenigen Schulabsolventen die Voraussetzungen für ein Studium erfüllt hat. Sie möchte nach Abschluss am Flughafen oder Hafen im Bereich Planung arbeiten. Ihre Aussichten auf einen gutbezahlten Job sind sehr gut, weil es nur sehr wenige studierte Transportmanager:innen in Tansania gibt. Für das Studium sind ca. 1.000 Euro Unterstützung pro Jahr inkl. Unterbringung erforderlich.

Patrik Tizo Amando macht eine Berufsausbildung zum Hotelmanager
Patrik Tizo Amando macht eine Berufsausbildung zum Hotelmanager.
(Fotos: Afesso Ogenga)

Patrik Tizo Amando ist 22 Jahre alt und macht eine Ausbildung zum Hotelmanager in Arusha. Er kam 2008 ins Upendo Wohnheim, nachdem sein Vater verstarb und er auf der Straße landete. Seine Mutter hat er nie kennengelernt. Zurzeit absolviert er ein Praktikum in einem Hotel in der Serengeti. Nach seinem Abschluss möchte er sich selbständig machen und einen kleinen Shop eröffnen. Seine Ausbildung kostet ca. 750 Euro jährlich.

Damit alle jungen Erwachsenen des Upendo Wohnheims eine Berufsausbildung machen können, hat sich unser Verein Straßenkinder Tansania e.V. in diesem Jahr neben der Beteiligung an den laufenden Kosten mit weiteren 4.000 Euro an den erforderlichen Unterstützungen beteiligt. Gerne möchten wir diese Hilfestellung auch in den nächsten Jahren leisten. Das hängt davon ab, ob wir weiterhin die Mitgliedsbeiträge und Spenden dafür erhalten.

Wir bedanken uns sehr herzlich bei unseren Vereinsmitgliedern und Spendern für ihre Unterstützungen für lebenswerte Bedingungen von Kindern und Jugendlichen in Armut. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest sowie für das Neue Jahr Glück, Gesundheit und Frieden.

Informationen auf unserer Homepage  https://strassenkinder-tansania.info

Detlef Fehrmann     Erster Vorsitzender       

Heidulf Masztalerz        Ehrenvorsitzender

Die Geschichten von den drei Straßenkindern Anna, Chiku und Muzna im Upendo Wohnheim in Tansania

Das Foto ist ein Schnappschuss von drei unserer Mädchen im Upendo Wohnheim in Singida/ Tansania: Anna (10), Chiku (14) und Muzna (10). Alle drei tragen Pullover, die in der Strickwerk-stätte von den älteren Mädchen hergestellt wurden.

Chiku ist viel zu klein für ihr Alter, ein Resultat von Vernachlässigung und Mangelernährung als kleines Mädchen. Ihre leibliche Mutter starb, ihr Vater heiratete wieder, aber die Stiefmutter zeigte kein Interesse an dem Mädchen und versorgte sie auch nicht. So landete Chiku auf der Straße und über Umwege 2017 im Upendo Wohnheim.

Auch Anna hat ihre Mutter verloren, vom Vater fehlt jede Spur und die Großmutter war überfordert mit der Betreuung des Mädchens. Auch sie kam 2017 ins Upendo Wohnheim. Muzna hat noch Eltern, aber sie sind alt und ohne Einkommen. Armut führte zu Vernachlässigung, Muzna lief von Zuhause weg, musste auf der Straße Erfahrungen mit Missbrauch machen und kam 2016 ins Wohnheim für Straßenkinder.

Die drei Mädchen haben sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Anna und Muzna sind in der vierten Klasse, gehen gerne in die Schule und haben gute Noten. Chiku fällt das Lernen schwer, besucht eine Sonderschule und braucht viel Unterstützung und Geduld von HeimmitarbeiterInnen und LehrerInnen. Alle drei Mädchen gehen am Samstag in die Kunsthandwerkklasse im Upendo Wohnheim. Hier lernen sie Armbänder und Kettchen aus Perlen (sog. Beads) herzustellen, die in Tansania sehr beliebt sind.

Anna und Muzna sind noch klein, man übernimmt damit eine Verantwortung für viele Jahre. Ihre finanzielle Unterstützung unserer Arbeit in Tansania sorgt dafür, dass wir den Mädchen auch in Zukunft ein Zuhause, eine gute Ausbildung und eine Perspektive bieten können!

Sie wollen mehr über den Verein Straßenkinder Tansania e.V. erfahren oder unsere Arbeit unterstützen? Kontaktieren Sie gerne unseren 1. Vorsitzenden Heidulf Masztalerz

Luzia Amon (Koordinatorin Salzburg-Singida “Upendo Home”) und Detlef Fehrmann (Schatz- und Pressewart Straßenkinder Tansania e.V.)

Verein finanziert neues Schulgebäude in Tansania

Der Verein Straßenkinder Tansania e.V. hat mit Ihren Spenden und Mitgliedsbeiträgen ein Schulprojekt in Singida (Tansania) umgesetzt. Drei neue Klassenräume für die Berufsbildungs-stätte SabaSaba für junge Menschen mit Behinderung wurden neu gebaut.

Das neue Schulgebäude in Singida/Tansania für Menschen mit Behinderung

Obwohl die tansanische Regierung seit 2010 ein Gesetz zur Umsetzung der Inklusion veröffentlicht hat, ist die Lage dieser Menschen mit Behinderung dort nach wie vor katastrophal.

In Tansania haben die meisten Kinder mit Behinderung keinen Zugang zu Bildung und Lehrer oft keine ausreichende Ausbildung für das erfolgreiche Unterrichten. Auch ist die Ursache der Behinderung oft nicht bekannt – daher wird „Hexerei“ vermutet.

Der tansanische Staat hat einige Maßnahmen zur Förderung der Schul- und Berufsausbildung für Menschen mit Behinderung angeschoben. Dies reicht jedoch bei Weitem nicht aus. Die Bildungseinrichtung SabaSaba bietet Berufsbildungskurse für den betroffenen Personenkreis im Alter von 15 bis 35 Jahren an und hat sich hilfesuchend an unseren Verein gewandt, um weitere Klassenräume zu errichten.

Nach eingehender Beratung im Vorstand des Vereins wurde der Bitte entsprochen und die Finanzierung des Projektes beschlossen.

Die Ausführung des Projektes gelang dem Verein auch mit großzügiger finanzieller Unterstützung der Niedersächsischen Bingo Umweltstiftung.

Nach fünfmonatiger Bauzeit fand die feierliche Übergabe des Schulgebäudes statt. Bereits im Vorfeld wurden die Berufsausbildungskurse für die jungen Menschen mit Behinderung konzipiert. Für jeweils zehn Personen stehen jetzt zusätzlich drei Klassenräume zur Verfügung.

Feierliche Übergabe mit Vertretern der Berufsbildungsstätte SabaSaba und den ersten Kursteilnehmern

Die Schulleiterin von SabaSaba, Frau Fatuma Malenga, hat entschieden, Kurse für die Berufe Friseur- und Kosmetikdienstleistungen sowie Elektro- und Solartechnik durchzuführen. Die Kosten für die Erstausstattung des Friseur- und Kosmetikkurses hat ebenfalls unser Verein übernommen. Damit leisten wir einen Beitrag zur Steigerung der Berufsbildungschancen auch für die weiterhin benachteiligten Mädchen.

Unsere Ansprechpartner in Singida sind von der Fertigstellung der Klassenräume begeistert. Das ist auch ein Ansporn für den Verein, weitere Projekte anzugehen.

Gemeinsam verändern – Perspektiven eröffnen – die Schwächsten schützen. Ob Sie sich für einen regelmäßigen oder einmaligen Beitrag entscheiden – jede Spende zählt. Mit dieser tragen Sie zu lebenswerten Bedingungen von Kindern und Jugendlichen in Armut bei. Vielleicht haben Sie sogar Lust, aktiv an der Vereinsarbeit teilzunehmen.

Sie wollen mehr über den Verein Straßenkinder Tansania e.V. erfahren oder unsere Arbeit unterstützen? Kontaktieren Sie gerne unseren 1. Vorsitzenden Heidulf Masztalerz oder gehen Sie auf unsere Homepage  https://strassenkinder-tansania.info

Friedrich-Karl Fischer und Detlef Fehrmann

Folgen der Klimaerwärmung in Tansania mit Fördergeldern mildern

Die Auswirkungen der weltweiten Klimaerwärmung sind auf dem afrikanischen Kontinent noch gravierender als bei uns in Europa. Nach einem Bericht der Weltbank werden die Klimaveränderungen in Ostafrika zu verringerten Regenfällen einerseits und aufgrund des steigenden Meeresspiegels zu heftigeren Fluten in den Küstenregionen andererseits führen.

Die noch geringeren Regenfälle werden insbesondere in Zentral-Tansania in den nächsten Jahrzehnten zu erheblichen Wanderbewegungen führen. Die Menschen müssen mit ihrem Vieh für eine sichere Versorgung zum Beispiel in die Nähe des Viktoriasees umsiedeln. In der Folge wird ein Teufelskreis aus Überbevölkerung in den fruchtbareren Gebieten und eine weitere Austrocknung der bisher schon dünn besiedelten Gebiete in Gang gesetzt.

Auch um diesen Trend entgegenzuwirken, hat Deutschland mit Tansania ein Abkommen über die Förderung der Biodiversität abgeschlossen. Das afrikanische Land erhält 45 Mio. €, unter anderem zur Verbesserung der nachhaltigen Wasserversorgung in den gefährdeten Gebieten.

Darüber hinaus hat die Europäische Union mit den afrikanischen Staaten ein Investitionspaket für die Förderung der Infrastruktur auf dem schwarzen Kontinent über 150 Milliarden € vereinbart. Zum Beispiel Projekte zur nachhaltigen Stromgewinnung und -verteilung oder zur Herstellung von grünem Wasserstoff erhalten damit die notwendigen Anschubfinanzierungen. Auf längere Sicht wirken diese Maßnahmen sich nicht nur klimaschonend in Afrika aus, sondern zahlen auch auf die weltweite Eindämmung der Klimaerwärmung ein.

Ziegengehege im Upendo Heim

Auch unser Verein unterstützt seit Jahren Maßnahmen zur Regenwassergewinnung in unserem Fördergebiet in Singida in Zentral-Tansania. Das Wohnheim Upendo für Straßenkinder profitiert von dem in Tanks aufgefangenen Regenwasser. Sie nutzen es unter anderem zur Versorgung der Kühe, Ziegen und Hühner.

Im letzten Jahr wurde das Projekt „Gaskocher“ für Upendo realisiert. Das tägliche Kochen mit Gas statt mit Holz verhindert, dass weiterhin Bäume im Umfeld des Wohnheimes gefällt werden. Bäume sind ein wichtiger Faktor, das Land auch in dieser eher trockenen Gegend für den Ackerbau fruchtbar zu halten.

Energieeffiziente Gaskocher für die Küche des Upendo Heims

Wir planen zurzeit auch die Bildungseinrichtung für behinderte junge Menschen in Singida, Sabasaba, mit einem Gaskocher auszustatten.

Sie wollen mehr über den Verein Straßenkinder Tansania e.V. erfahren oder unsere Arbeit unterstützen? Kontaktieren Sie gerne unseren 1. Vorsitzenden Heidulf Masztalerz oder gehen Sie auf unsere Homepage >>> https://strassenkinder-tansania.info

Detlef Fehrmann

Schatz- und Pressewart