Erfolgreiche Entwicklungshilfe

Am 23.06.2024 berichtete der SPIEGEL über das Scheitern des „Millennium Village Projects“ im Westen Kenias, einer gemeinsamen Initiative von Uno, Starökonomen und Prominenten, unterstützt von potenten Geldgebern.

Praktisch zeitgleich am 24.06.24 appellierte Bill Gates in einem Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an die Bundesregierung, ihre finanzielle Unterstützung für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Malaria, Tuberkulose und AIDS und die Impfallianz Gavi nicht zurückzufahren. Die Arbeit des Fonds und von Gavi kann nämlich auf sehr beeindruckende Erfolge verweisen.

Berichte über gescheiterte Entwicklungsprojekte und das Signal, das ein Zurückfahren der Entwicklungshilfe durch die Bundesregierung sendet, könnten private Spender zweifeln lassen, ob es sinnvoll ist, Hilfsprojekte im globalen Süden zu unterstützen. Ein Nachlassen der Spendenbereitschaft würde unseren Verein Straßenkinder Tansania e.V. empfindlich treffen und im Extremfall unsere Arbeit unmöglich machen.

Auch wir kennen Projekte der Entwicklungszusammenarbeit, die gescheitert sind. Die Gründe für das Scheitern ähneln sich. Zum Beispiel ist oft Technik bereitgestellt worden, ohne für eine ausreichende Ausbildung gesorgt zu haben und/oder die Wartung und eventuelle Reparaturen sicherzustellen. So auch im „Millennium Village Project“.

Der Ansatz unseres Vereins ist vollkommen anders. Wir verwenden die Spendengelder, um Menschen in Not zu helfen. In der Präambel unserer Satzung heißt es: „Der Verein dient der Förderung der Belange der Erziehung, wobei er sich in der Stadt und Region Singida (Tansania) auf die Betreuung elternloser Straßen- und Waisenkinder, sowie Kinder aus sozial schwachen Familien konzentriert.“ Wir geben Straßenkindern ein Dach über dem Kopf und ein Bett zum Schlafen, Betreuung, eine Gesundheitsversorgung, ausreichend zu essen und wir sorgen dafür, dass die Kinder einen Schulabschluss erreichen. Den Schulabgängern ermöglichen wir anschließend das Erlernen eines Berufs. Das reicht von der Ausbildung als Handwerker bis zum Universitätsabschluss. Diese ehemaligen Straßenkinder werden so in die Lage versetzt, als mündige Bürger ihrer Ausbildung entsprechend für ihr Land zu arbeiten. Ohne unsere Hilfe wäre ihr Potential verschüttet geblieben.
Ebenfalls im Sinne unserer Präambel unterstützen wir ein Berufsausbildungszentrum, das finanziell oder anders benachteiligte Jugendliche in handwerklichen Berufen ausbildet.

Außerdem unterstützen wir ein Projekt, in dem Mädchen eine Schulausbildung erhalten.
Mit unserem Ansatz und mit diesen Projekten ist ein komplettes Scheitern unserer Hilfe in Singida (Tansania) unwahrscheinlich; wir glauben sogar, dass es ausgeschlossen ist. Wir können die Arbeit aber nur fortsetzen, wenn Bürger weiterhin bereit sind, unsere Arbeit durch Spenden zu unterstützen. Gern erinnern wir deshalb daran, dass Spendengelder in vollem Umfang den Projekten in Singida zugutekommen. Die geringen Verwaltungskosten des Vereins – der Vorstand arbeitet ehrenamtlich – werden von den Mitgliedsbeiträgen gedeckt.
Artikel von unserem Vorstandsmitglied Dr. Lothar Kistenbrügger aus Amelinghausen.