Der Verein „Straßenkinder Tansania e.V.“ unterstützt seit 2005 ein Heim für ehemalige Straßenkinder in Singida (Tansania) sowie zwei andere Einrichtungen in der Stadt und der Region, die sich elternloser Kinder annehmen. Dazu gehört neben der Versorgung mit Lebensmitteln auch die Schul- und Berufsausbildung.
Ohne großzügige Spender wäre die Arbeit des Vereins zum Scheitern verurteilt. Schon seit zehn Jahren hat die Kirchengemeinde St. Johannis, Lüneburg in vielen Gottesdiensten Spenden gesammelt und dem Verein für seine Arbeit zur Verfügung gestellt. Herr Pastor Ingo Reimann und der Vorsitzende des Vereins Heidulf Masztalerz aus Südergellersen hatten sich daher entschlossen, die Mitglieder der Gemeinde einmal ausführlich über die Arbeit des Vereins zu informieren. Leider war das Wetter am Sonnabend, den 30. Januar 2016 so schlecht, dass sich kaum jemand aus dem Haus getraut hat. Trotzdem war der kleine Raum im Gemeindehaus an der St. Johanniskirche gut gefüllt.
Heidulf Masztalerz berichtete ausführlich über sein Engagement in Tansania, das lange vor der Gründung des Vereins begonnen hatte. Er hatte an Entwicklungsprojekten der Handwerksförderung Ost-Afrika e.V. (HOAV) mitgearbeitet. Die HOAV war aus der Zusammenarbeit mit dem ökumenischen Landesarbeitskreis Handwerk und Kirchen in Niedersachsen hervorgegangen. In diesem Rahmen wurden in Tansania sechs handwerkliche Werkstätten aufgebaut. Anlässlich des Besuchs eines der Werkstätten, CAPU in Singida, im Jahre 2004, wurde Heidulf Masztalerz ein Heim für Straßenkinder in Kititimo am Stadtrand von Singida gezeigt. Dort lebten etwa 50 Straßenkinder, Jungen und Mädchen im Alter von 4 bis 16 Jahren, völlig auf sich alleine gestellt, ohne Betreuung. Die unhaltbaren Zustände bewegten Heidulf Masztalerz, Unterstützung für diese Kinder zu organisieren. Er gründete den Verein „Straßenkinder Tansania e.V.“.
Was als Präsentation geplant war, entwickelte sich zu einem Gespräch. Dabei wurde deutlich, dass auch eine so kleine Organisation wie der Verein „Straßenkinder Tansania e.V.“ mit seinen knapp 80 Mitgliedern erfolgreich arbeiten kann, wenn sie sich – wie geschehen – auf wenige Projekte konzentriert, diese Projekte aber mit großem Engagement vorantreibt.
Die Zuhörer stimmten voll und ganz zu, dass am Ende der Hilfe für die ehemaligen Straßenkinder deren Eingliederung in die Gesellschaft stehen muss und dass dies nur erreicht werden kann, wenn die jungen Frauen und Männer mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung ins Leben entlassen werden. „Dass dies möglich ist, dazu haben die Spenden der St. Johannisgemeinde wesentlich beigetragen“, fasste Heidulf Masztalerz die Diskussion zusammen.