Straßenkinder in Tansania

Die Bevölkerung in Tansania wächst  dramatisch. Vor allem in der ländlichen Bevölkerung ist die Geburtenrate sehr hoch.

Im Jahr 2010 lebten in diesem Ostafrikanischen Land ca. 54 Millionen Einwohner und die Wachstumsrate beträgt ca. 3%. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt nur bei 51 Jahre.

Viele Eltern sind gezwungen, ihre zum Teil noch kleinen Kinder aus der Familie fortzuschicken. Fortan müssen diese  auf der Straße leben. Sie schlafen in  verlassenen Kiosken, am Strand oder in kaputten Autos.

Manche müssen mit dem Straßengraben oder einem Abwasserkanal als Schlafplatz zufrieden sein.

Vielfach sieht man  Kinder, die Steine zerschlagen, nach Sand graben und schwere Karren  schieben. Arbeiten, die unter normalen Umständen von Erwachsenen ausgeführt werden. Ein Schulbesuch ist für sie ausgeschlossen.

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In Abfallbehältern und Müllhalden suchen sie nach Nahrungsmitteln und verwertbaren Gegenständen. Da sie niemandem trauen, führen sie oft ein Messer mit sich, um sich bei Angriffen zu verteidigen.

Wohlhabende Familien in Tansania kümmern sich kaum noch um die in Not geratenen Kinder anderer.

Damit verabschieden sie sich von der traditionellen Kultur Afrikas.

Kriminelle kommen so leicht in Kontakt mit den Straßenkindern, beuten sie aus, zwingen sie zum Stehlen  und von der Beute erhalten sie, wenn überhaupt, nur einen geringen Anteil.

Die Kinder riskieren gefasst, verprügelt   oder von einer wütenden Menge totgeschlagen zu werden.

Der Mangel an Solidarität in der Gesellschaft im Zusammenwirken mit Gewaltanwendung  und sexuellem Missbrauch an Kindern ist in vielen Familien ein großes Problem.

In Singida ist der Busbahnhof am Rande der Stadt ein Sammelplatz vieler Straßen- und Waisenkinder. Sie hoffen, dort von Reisenden Hilfe zum Überleben zu bekommen. Die Jungen und Mädchen werden  von viel zu wenigen Sozialarbeitern betreut.

Ein Großteil der Kinder, die vom Verein „Straßenkinder Tansania e.V.“ im Kinderheim in Kititimo versorgt werden, kommt vom Busbahnhof.

Sie suchen Hilfe bei der Heimleiterin und bitten, im Kinderheim aufgenommen zu werden.

Lernstarke Kinder können nach einer erfolgreich abgelegten Prüfung eine weiterführende staatliche oder private Schule besuchen, zum Beispiel ein Gymnasium und später eine Universität.

Nach dem Ausscheiden vom Tischlermeister Bernd Fries  in Kititimo Ende des Jahres 2011 führt nun seit dem 01.01.2012 die Afrikanerin Rev.  Rehema Gwao die Betreuung  der 4– bis 18 jährigen Kinder fort.