Laut einem Bericht des UN WFP, dem Programm der UN zur weltweiten Bekämpfung des Hungers leiden derzeit rund 870 Millionen Menschen auf der Erde unter Hunger. Das bedeutet, dass jeder achte Mensch nicht genügend zu Essen hat, um ein gesundes und aktives Leben zu führen. An den Folgen von Hunger und Unterernährung sterben jedes Jahr mehr Menschen als an HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen. Die Zahl der Hungernden ist in den letzten Jahren zwar zurückgegangen, aber nicht so stark, wie sich die UN zum Ziel gesetzt hatte.
Flüchtlinge sind zwar besonders vom Hunger betroffen, aber auch die Bevölkerung in klimatisch und wirtschaftlich benachteiligten Regionen leidet.
Laut UNICEF-Bericht „Die Lage der Kinder dieser Welt“ von 2013 sind in Afrika südlich der Sahara 21% der Kinder unter 5 Jahren mäßig oder schwer untergewichtig. In Tansania ist die Situation mit 16% etwas besser, aber die Zahlen belegen, dass
Hunger verbreitet ist, auch in Tansania.
Die Lage hat sich leider weiter zugespitzt, da Nachbarländer von Tansania, vor allem Kenia und Somalia von Dürren heimgesucht wurden. Gestiegene Preise haben dazu geführt, dass ohnehin knappe Lebensmittel exportiert wurden. Auf dem Lande versuchen die Menschen, sich selbst zu versorgen. Die wachsende Stadtbevölkerung hingegen muss mit den gestiegenen Lebensmittelpreisen irgendwie zurechtkommen. Da die Einkommen nicht im gleichen Maße wie die Lebensmittelpreise steigen, müssen die Rationen gekürzt werden. Eine Mahlzeit am Tag, mehr ist in den meisten Familien nicht machbar. Diese Mahlzeiten sind eintönig, oft sogar zu einseitig. Fleisch können sich die meisten Menschen nur selten leisten.
Besonders hart ist es in der Region Singida im semi-ariden Zentraltansania: abflusslose Ebenen mit versalzten Böden, der rote, schwermetallhaltige und nährstoffarme Lateritboden und ausreichend Wasser nur während der kurzen Regenzeiten lassen hohe Erträge nicht zu. Oft wird der Segen der Regenzeit sogar zum Fluch, wenn nämlich Wolkenbrüche die Feldfrüchte wegschwemmen oder starke Erosionsschäden verursachen.
Unser Verein Straßenkinder Tansania unterstützt mehrere Projekte und Einrichtungen in der Stadt und der Region Singida. Diese Projekte und Einrichtungen kümmern sich um Kinder in prekären Verhältnissen. Hierzu zählen Waisen und Halbwaisen, aber auch Kinder, die von ihren Eltern aus schierer wirtschaftlicher Not auf die Straße geschickt wurden.
Im Heim für Straßenkinder in Kititimo in der Stadt Singida legen wir Wert darauf, dass zusätzlich zu den von uns finanzierten Grundnahrungsmitteln wie Mais, Hirse und Bohnen auf den Feldern rund um das Heim Landwirtschaft betrieben wird. Das Saatgut wird von unserem Verein finanziert. Wir verstehen dies als Hilfe zur Selbsthilfe.