Verein finanziert neues Schulgebäude in Tansania

Der Verein Straßenkinder Tansania e.V. hat mit Ihren Spenden und Mitgliedsbeiträgen ein Schulprojekt in Singida (Tansania) umgesetzt. Drei neue Klassenräume für die Berufsbildungs-stätte SabaSaba für junge Menschen mit Behinderung wurden neu gebaut.

Das neue Schulgebäude in Singida/Tansania für Menschen mit Behinderung

Obwohl die tansanische Regierung seit 2010 ein Gesetz zur Umsetzung der Inklusion veröffentlicht hat, ist die Lage dieser Menschen mit Behinderung dort nach wie vor katastrophal.

In Tansania haben die meisten Kinder mit Behinderung keinen Zugang zu Bildung und Lehrer oft keine ausreichende Ausbildung für das erfolgreiche Unterrichten. Auch ist die Ursache der Behinderung oft nicht bekannt – daher wird „Hexerei“ vermutet.

Der tansanische Staat hat einige Maßnahmen zur Förderung der Schul- und Berufsausbildung für Menschen mit Behinderung angeschoben. Dies reicht jedoch bei Weitem nicht aus. Die Bildungseinrichtung SabaSaba bietet Berufsbildungskurse für den betroffenen Personenkreis im Alter von 15 bis 35 Jahren an und hat sich hilfesuchend an unseren Verein gewandt, um weitere Klassenräume zu errichten.

Nach eingehender Beratung im Vorstand des Vereins wurde der Bitte entsprochen und die Finanzierung des Projektes beschlossen.

Die Ausführung des Projektes gelang dem Verein auch mit großzügiger finanzieller Unterstützung der Niedersächsischen Bingo Umweltstiftung.

Nach fünfmonatiger Bauzeit fand die feierliche Übergabe des Schulgebäudes statt. Bereits im Vorfeld wurden die Berufsausbildungskurse für die jungen Menschen mit Behinderung konzipiert. Für jeweils zehn Personen stehen jetzt zusätzlich drei Klassenräume zur Verfügung.

Feierliche Übergabe mit Vertretern der Berufsbildungsstätte SabaSaba und den ersten Kursteilnehmern

Die Schulleiterin von SabaSaba, Frau Fatuma Malenga, hat entschieden, Kurse für die Berufe Friseur- und Kosmetikdienstleistungen sowie Elektro- und Solartechnik durchzuführen. Die Kosten für die Erstausstattung des Friseur- und Kosmetikkurses hat ebenfalls unser Verein übernommen. Damit leisten wir einen Beitrag zur Steigerung der Berufsbildungschancen auch für die weiterhin benachteiligten Mädchen.

Unsere Ansprechpartner in Singida sind von der Fertigstellung der Klassenräume begeistert. Das ist auch ein Ansporn für den Verein, weitere Projekte anzugehen.

Gemeinsam verändern – Perspektiven eröffnen – die Schwächsten schützen. Ob Sie sich für einen regelmäßigen oder einmaligen Beitrag entscheiden – jede Spende zählt. Mit dieser tragen Sie zu lebenswerten Bedingungen von Kindern und Jugendlichen in Armut bei. Vielleicht haben Sie sogar Lust, aktiv an der Vereinsarbeit teilzunehmen.

Sie wollen mehr über den Verein Straßenkinder Tansania e.V. erfahren oder unsere Arbeit unterstützen? Kontaktieren Sie gerne unseren 1. Vorsitzenden Heidulf Masztalerz oder gehen Sie auf unsere Homepage  https://strassenkinder-tansania.info

Friedrich-Karl Fischer und Detlef Fehrmann

Folgen der Klimaerwärmung in Tansania mit Fördergeldern mildern

Die Auswirkungen der weltweiten Klimaerwärmung sind auf dem afrikanischen Kontinent noch gravierender als bei uns in Europa. Nach einem Bericht der Weltbank werden die Klimaveränderungen in Ostafrika zu verringerten Regenfällen einerseits und aufgrund des steigenden Meeresspiegels zu heftigeren Fluten in den Küstenregionen andererseits führen.

Die noch geringeren Regenfälle werden insbesondere in Zentral-Tansania in den nächsten Jahrzehnten zu erheblichen Wanderbewegungen führen. Die Menschen müssen mit ihrem Vieh für eine sichere Versorgung zum Beispiel in die Nähe des Viktoriasees umsiedeln. In der Folge wird ein Teufelskreis aus Überbevölkerung in den fruchtbareren Gebieten und eine weitere Austrocknung der bisher schon dünn besiedelten Gebiete in Gang gesetzt.

Auch um diesen Trend entgegenzuwirken, hat Deutschland mit Tansania ein Abkommen über die Förderung der Biodiversität abgeschlossen. Das afrikanische Land erhält 45 Mio. €, unter anderem zur Verbesserung der nachhaltigen Wasserversorgung in den gefährdeten Gebieten.

Darüber hinaus hat die Europäische Union mit den afrikanischen Staaten ein Investitionspaket für die Förderung der Infrastruktur auf dem schwarzen Kontinent über 150 Milliarden € vereinbart. Zum Beispiel Projekte zur nachhaltigen Stromgewinnung und -verteilung oder zur Herstellung von grünem Wasserstoff erhalten damit die notwendigen Anschubfinanzierungen. Auf längere Sicht wirken diese Maßnahmen sich nicht nur klimaschonend in Afrika aus, sondern zahlen auch auf die weltweite Eindämmung der Klimaerwärmung ein.

Ziegengehege im Upendo Heim

Auch unser Verein unterstützt seit Jahren Maßnahmen zur Regenwassergewinnung in unserem Fördergebiet in Singida in Zentral-Tansania. Das Wohnheim Upendo für Straßenkinder profitiert von dem in Tanks aufgefangenen Regenwasser. Sie nutzen es unter anderem zur Versorgung der Kühe, Ziegen und Hühner.

Im letzten Jahr wurde das Projekt „Gaskocher“ für Upendo realisiert. Das tägliche Kochen mit Gas statt mit Holz verhindert, dass weiterhin Bäume im Umfeld des Wohnheimes gefällt werden. Bäume sind ein wichtiger Faktor, das Land auch in dieser eher trockenen Gegend für den Ackerbau fruchtbar zu halten.

Energieeffiziente Gaskocher für die Küche des Upendo Heims

Wir planen zurzeit auch die Bildungseinrichtung für behinderte junge Menschen in Singida, Sabasaba, mit einem Gaskocher auszustatten.

Sie wollen mehr über den Verein Straßenkinder Tansania e.V. erfahren oder unsere Arbeit unterstützen? Kontaktieren Sie gerne unseren 1. Vorsitzenden Heidulf Masztalerz oder gehen Sie auf unsere Homepage >>> https://strassenkinder-tansania.info

Detlef Fehrmann

Schatz- und Pressewart

Vom Straßenkind zum stolzen KFZ-Mechaniker

Emmanuel Albert Eliyona ist ein 17jähriger Jugendlicher, der es mit Zielstrebigkeit und Engagement vom Straßenkind in Singida (Zentraltansania) zum ausgebildeten KFZ-Mechaniker geschafft hat. Mit diesem Berufsabschluss hat er die Chance, sich eine sichere Existenz aufzubauen und ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.

Das hat vor einem Jahr noch ganz anders ausgesehen: Aus schwierigsten Familienverhältnissen als Halbwaise von zuhause weggegangen, hat Emmanuel auf den Straßen von Singida gelebt.

Mit diesen Voraussetzungen ist ein langsames Abrutschen in die Kriminalität leider oft noch bittere Realität in Tansania.

Schon lange vor dem Beginn der Ausbildung ging der Junge zu einem Platz, an dem alte Autos repariert werden, schaute zu und versuchte, dazuzulernen.

Den Anstoß zu dem Wendepunkt im Leben von Emmanuel hat die Einrichtung und laufende Finanzierung des Streetworkers Bruno Pollie durch unseren Verein Straßenkinder Tansania e.V. gegeben. Herr Pollie hat den Ausbildungsplatz bei der staatlichen Ausbildungs-einrichtung besorgt, für die Unterbringung und Verpflegung gesorgt und mit dem Jungen und seiner Mutter vereinbart (und nachgehalten), dass Emmanuel an den Wochenenden wieder in seinem alten Zuhause wohnt.

Emmanuel Albert Eleyona hat seine Chance genutzt und sechs Monate gelernt, wie eine KFZ-Werkstatt organisiert ist, sicher arbeitet und wie Motoren oder elektrische Anlagen gewartet werden. Die Prüfungen hat er erfolgreich abgeschlossen.

Zum Erfolg dieser Maßnahme tragen auch sechs hilfsbereite Spenderinnen und Spender bei, die jeden Monat 30 € für die Finanzierung des Streetworkers überweisen und somit für die eine Hälfte des monatlichen Budgets sorgen. Die andere Hälfte decken die Beiträge unserer über 100 Mitglieder sowie regelmäßige oder einmalige Einzahlungen von vielen Spendern ab.

Für die vielfachen Unterstützungen unserer Mitglieder, Spenderinnen und Spender bedanken wir uns im Namen des Vorstandes des Vereins Straßenkinder Tansania e.V. sehr herzlich. Wir wünschen Ihnen und allen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Liebsten und beste Gesundheit.

Möchten auch Sie sich für notwendige Hilfen engagieren? Weitere Informationen erhalten Sie hier!

Heidulf Masztalerz (Erster Vorsitzender) und Detlef Fehrmann (Schatzwart)

Als Halbwaise in Tansania studieren?

Teddy Mubungo auf dem Weg zur Universität.

Auch Halbwaisen wie Teddy Mubungo können in Tansania studieren – wenn sie das seltene Glück haben, unterstützt zu werden.

Die Hürden in Tansania überhaupt ein Studium aufnehmen zu können sind sehr hoch. Voraussetzung ist ein sehr guter Abschluss an der Sekundarschule, um die Qualifikation für ein Studium zu erreichen. Weniger als
4 % der Schüler schreiben sich an Einrichtungen höherer Bildung (Universitäten und vgl.) ein.

Bevor sich die Studium-Interessenten um einen Studienplatz bewerben können, müssen die finanziellen Mittel für Semestergebühren, Unterbringung, Verpflegung, PC, Bücher etc. vorhanden sein. Im Vergleich zu Deutschland sind diese Kosten mit umgerechnet ca. 2.000 bis 2.500 €/Jahr noch überschaubar –nur leider für die meisten Tansanier nicht umsetzbar. Im Studienjahr 2015/2016 waren daher in Tansania lediglich ca. 157.000 Studierende eingeschrieben (davon 2/3 männlich und 1/3 weiblich). 145.000 junge Tansanier waren auf dem Weg zum Bachelor und über 10.000 strebten einen Mastertitel an.

Die heute 23jährigeTeddy Mubungo wurde bereits als kleines Kind Halbwaise und musste darüber hinaus ihre kranke Mutter pflegen. Ihr Glück war es, dass unser gemeinnützige Verein Straßenkinder Tansania e.V. in ihrem Heimatort Iambi (Zentraltansania) einen Kindergarten für hilfsbedürftige Kinder unterstützt und so ein Kontakt hergestellt wurde.

Bereits in der 7-jährigen Grundschule hat sie sehr gute Leistungen gezeigt und durfte mit unserer finanziellen Unterstützung die Sekundarschulstufen besuchen. Auch in diesen weiterführenden Schulen hat sie mit Begabung, Fleiß und Ehrgeiz außergewöhnlich gute Leistungen erbracht und sich für ein Studium an einer Universität qualifiziert.

Teddy hat sich erfolgreich für einen Studienplatz an der Sokoine University of Agriclture in Morogoro beworben und studiert dort seit Oktober 2020 Ernährungswissenschaften. Davor hat sie auf Eigeninitiative einen Computerkurs belegt, um im Studium effizient arbeiten zu können. Das Studium wird ca. 3 Jahre dauern.

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums hat Teddy beste Aussichten einen Beruf z.B. in der Ernährungs-, Lebensmittel- oder Gesundheitsbranche zu übernehmen, ein gutes sicheres Einkommen zu erhalten und für die tansanische Volkswirtschaft, z.B. im Gesundheitswesen, aktiv weiterzuentwickeln.

Der Mitgründer und 1. Vorsitzende des Vereins Straßenkinder Tansania e.V., Heidulf Masztalerz, berichtet: „Unserem Verein Straßenkinder Tansania e.V. ist neben der Versorgung und Schulbildung von elternlosen Kindern auch ein erfolgversprechender Übergang in ein selbstbestimmtes Leben im Erwachsenenalter wichtig. Daher finanzieren wir den jungen Erwachsenen aus den Mitgliedsbeiträgen und Spenden auch Berufsausbildungen wie z.B. zum/zur Elektriker/in, Schneider/in, Schlosser/in oder Friseur/in. Darüber hinaus werden Starthilfen, wie z.B. Nähmaschine und Stoffe etc., zur Verfügung gestellt um eine Grundlage für die Ausübung eines handwerklichen Berufes zu geben. Und besonders guten und ehrgeizigen Schülern wie Teddy finanzieren wir auch gern den Besuch weiterführender Schulen und ein Studium mit einem Bachelor-Abschluss. Übrigens unterstützen wir den älteren Bruder von Teddy auch schon seit Jahren – er steht kurz dem Erreichen des Bachelors in Medizin. Und darauf sind wir auch sehr stolz.“

Sie wollen mehr über den Verein Straßenkinder Tansania e.V. erfahren oder unsere Arbeit unterstützen? Kontaktieren Sie gerne unseren 1. Vorsitzenden oder laden Sie sich einen Mitgliedsantrag hier herunter: https://strassenkinder-tansania.info/helfen-sie-2/

Autoren: Alena und Detlef Fehrmann

Neujahrsfeier im Upendo Heim in Singida/Tansania

Vermutlich werden Sie jetzt erstaunt über diesen Bericht der Neujahrsfeier im Upendo Heim sein. Zum Beginn der Sommerferien sicherlich auch nicht zu Unrecht. Aber wir wollen Ihnen diesen Bericht nicht vorenthalten.
Der Bericht wurde uns erst jetzt von unseren Unterstützern in Singida zugeleitet.

Das Upendo Heim für elternlose Straßen- und Waisenkinder in Singida/Tansania führte eine Neujahrsfeier für die Kinder, Eltern/Erziehungsberechtigten und Mitarbeiter am ersten Tag des neuen Jahres durch.

Es war ein toller Tag und die Kinder waren so glücklich. Die Kinder führten in der Werkstatt und im Garten verschiedene Aktivitäten durch, darunter Mode, Tanz und Schaufensterarbeit.

Diejenigen Kinder, die in Wissenschaft, Disziplin, Hygiene und Sport besser abgeschnitten haben, wurden mit einem Preis belohnt.

Alle Kinder erhielten zu ihrer großen Freude kleine Geschenke. Auch einige Freunde aus der Stadt Singida wurden zur Feier eingeladen, darunter Massai English Medium (Schule).

Heidulf Masztalerz

12.07.2021