Im Juni 2019 hat eine Initiative von Kinderhilfsorganisationen Regierungen zu mehr Engagement für Kinder aufgefordert.
Es geht der Initiative vor allem um die Durchsetzung von Kinderrechten, nicht nur in Kriegs- und Krisengebieten oder in Ländern, in denen eine ausreichende Versorgung mit Wasser oder Lebensmitteln nicht sichergestellt ist, sondern auch in einem funktionierenden Rechtsstaat wie die Bundesrepublik Deutschland.
„Ein Viertel der Weltbevölkerung ist jünger als 18 Jahre. Diese zwei Milliarden Kinder und Jugendliche haben ein Recht, gesund und friedlich aufzuwachsen, sich zu bilden und sich für ihre Anliegen zu engagieren“, sagte Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender von World Vision Deutschland.
Die Initiative hat jede Unterstützung verdient und leider auch bitter nötig. Die Verbesserungen, die sie völlig zu Recht fordert, erreicht aber einen Teil der Kinder nicht: Straßenkinder.
Straßenkinder sind rechtlos, haben keine Fürsprecher und werden im günstigsten Fall wirtschaftlich, oft aber auch sexuell ausgebeutet. Sie erhalten keine medizinische Betreuung und da sie keine Schule besuchen und auch keine Berufsausbildung erhalten, ist es für sie praktisch unmöglich, ihrer prekären Situation zu entkommen.
Straßenkinder gibt es in viel zu vielen Ländern, und der Bedarf an Hilfe für diese Kinder ist riesig. Der Verein Straßenkinder Tansania e.V. unterstützt gezielt ein Projekt in Singida im wirtschaftlich und klimatisch benachteiligten Zentrum Tansanias. Im Upendo-Heim leben knapp 40 ehemalige Straßenkinder. Sie haben eine sichere Unterkunft und ausreichend Essen, sie werden von qualifizierten Hausmüttern betreut, und sie erhalten medizinische Hilfe, wenn es sein muss. Vor allem aber sind diese Kinder nun in der Lage, eine Schule zu besuchen. Einige Kinder sind dabei so erfolgreich, dass sie anschließend eine Ausbildung an einem College oder einer Universität machen können. „Nach dem Abschluss der Schule werden die meisten jungen Leute zu Handwerkern ausgebildet. Die Grundlage dazu wird in der Lehrwerkstatt gelegt, die das Upendo-Heim bietet“, erläutert Heidulf Masztalerz, der Vorsitzende des Vereins Straßenkinder Tansania e.V. „Das erfüllt mich, der ich selbst Handwerker bin, mit Stolz und Genugtuung“, fügt er hinzu.